Fragen
Eine Frage ist ein Satz, der dazu dienen kann:
• eine Bitte zu äußern
• Informationen von jemandem einzuholen
• jemanden zum Denken anzuregen (Rhetorische Frage)
Es gibt Ergänzungsfragen und Entscheidungsfragen. Zur Formulierung von Ergänzungsfragen dienen Fragewörter, z. B. wer, wo und wann. Sie stehen am Satzanfang. Die Antwort ist eine Ergänzung, die dem Fragewort entspricht.
Entscheidungsfragen, bei denen die Antwort ja oder nein lauten muss, beginnen mit der finiten (gebeugten) Verbform. Beispiele:
• Hast du einen Computer?
• Reisen Sie bereits morgen ab?
• Kommt er heute nicht?
• Kann dies nicht warten?
Entscheidungsfragen können die Form eines Aussagesatzes annehmen. Dann wird beim Sprechen am Satzende die Stimme gehoben, um sie als Frage zu kennzeichnen.
• Du hast einen Computer?
Fragen können aussehen wie eine Entscheidungsfrage, ohne eine solche zu sein.
Auf
• Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?
erwartet man nicht die Antwort "ja" oder "nein", sondern die Uhrzeit oder "nein". Wenn man mit "nein" antwortet, erfordert das höflicherweise eine zusätzliche Begründung.
Das Heben der Stimme am Ende des Fragesatzes (betonen) ist nicht unbedingt notwendig, da die Frage bereits ausreichend gekennzeichnet ist durch das Fragewort oder die gebeugte Verbform am Satzanfang. Die Intonation ist auch regional unterschiedlich.
Direkte Fragen enden im Deutschen immer mit dem Fragezeichen ? (siehe Satzzeichen). Beispiel: "Wann wirst du morgen kommen?"
Eine Frage kann aber auch als indirekte Frage gestellt werden, ohne die grammatische Form einer Frage zu haben. Beispiel: "Ich würde gerne wissen, wann du morgen kommst."
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Die Frage als Denk- und Darstellungsinstrument
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Juristische Kardinalfragen
Geübte Juristen beurteilen ihnen unterbreitete Sachverhalte sofort anhand der Frageformel: "Wer will was von wem woraus?" So wird schnellstmöglich klar
• um wessen Interessen es geht - wer -
• welches Begehren (z. B. Leistung, Feststellung, Gestaltung) abstrakt in Betracht kommt - will -
• um welchen Anspruchsinhalt es konkret geht - was -
• wer Gegner oder Partner ist oder sein soll - von wem -
• welche Anspruchsgrundlagen das Begehren decken können - woraus -
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Journalistische Darstellung
Die klassische Nachricht beantwortet die Fragen Wer?, Was?, Wann?, Wo?, Wie? und Warum? zügig und in dieser Reihenfolge. Beispiele:
• Der Bundeskanzler flog gestern nach Peking, wo er in Begleitung deutscher Wirtschaftsvertreter mit dem chinesischem Ministerpräsidenten in einem mehrstündigen Treffen Fragen des Wirtschafts- und Kulturaustausches erörterte.
• Ein Unbekannter brach gestern Nacht die Tür der hiesigen Domkapelle mit einer Brechstange auf. Aus dem Gotteshaus wurde nichts entfernt. Polizei und Kirchenverwaltung stehen vor einem Rätsel.
Die Frage in Interviews
Interviews werden im Journalismus und der empirischen Sozialforschung häufig gebraucht. Dort nimmt die Frage eine methodische Stellung ein. Man unterscheidet verschiedene Typen von Fragen:
• Geschlossene Fragen:
Solche Fragen lassen sich in der Regel relativ kurz und eindeutig beantworten. Zum Teil sind hier Antwortkategorien vorgegeben. Man verwendet diese Form häufig in Fragebögen. Beispiel: Wie alt sind sie?
• Offene Fragen:
Eine offene Frage lässt sich in der Regel nicht in einem Wort oder einem Satz beantworten. Beispiel: Was waren die entscheidenden Ereignisse ihrer Kindheit?
• Suggestive Fragen:
Eine vermeintlich richtige Antwort wird bereits in der Frage vorgegeben, meist indem eine Wertung mit in die Frage einfließt. Beispiel: Meinen sie nicht auch, dass die Bundesregierung wegen ihrer miserablen Politik abgewählt werden sollte?
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Fragen bei der Beurteilung von Anforderungen
Fragenkataloge oder Anforderungskataloge werden bei vielen Managementsystemen und in der Politik als Instrument der Beurteilung für die Zielerreichung und bei der Zertifizierung eingesetzt. Sie dienen dazu Systeme vergeleichbarer zumachen bzw. die Einhaltung von Standards zu kontrollieren.
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Fragen in Expertensystemen
Wie im allgemeinen durch Fragen und Antworten ein Lernprozess entsteht, so wird in Expertensystemen, einem Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz, die Frage als wichtiges Hilfsmittel benutzt um Wissensbasen zu durchforsten, sowie neues Wissen der Wissensbasis hinzuzufügen
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Die Frage als Werkzeug im Seminar- und Ausbildungsbereich
Wer fragt, der führt – dies gilt auch im Bereich der Erwachsenenbildung und des Seminarwesens!
Die Qualität der Antwort bzw. des ausgelösten Nachdenkprozesses hängt wesentlich von der Formulierung der Fragestellung ab.
________________________________________
Zu bedenken beim Ausformulieren einer Frage
• Konkrete Zielformulierung, was mit der Fragestellung überhaupt erreicht werden soll
• Einhaltung des PAKKO-Schemas (siehe unten)
• Keine Diskussionen über die Fragestellung provozieren (außer, dieser Effekt ist beabsichtigt)
• Nur eine Frage gleichzeitig formulieren/Doppelfragen vermeiden (führen zur Verwirrung)
• Schlagworte vermeiden (können zu Polarisierungen oder ungewollten Assoziationen beitragen)
• In der Vorbereitung bereits mögliche Antworten antizipieren/vorwegnehmen
• Ausreichend Hintergrund-Informationen zur Fragestellung und verwandten Themenkreisen aneignen (bei Nachfragen etc.)
• Fragen positiv formulieren. Antworten auf negativ formulierte Fragen sind oft mehrdeutig oder schlecht zu verstehen (doppelte Verneinung). Beispiel: "Kommst du mit?" ist eine klare Frage. "Kommst du nicht mit?" ist nicht das Gegenteil davon, sondern hat zusätzliche Konnotationen, wie zum Beispiel eine vorhergehende Vermutung oder Unterstellung, der Partner würde ja sowieso nicht mitkommen. Die Antwort mit "ja" oder "nein" ist auch nicht ohne weiteres möglich, da sie missverstanden werden kann.
PAKKO SCHEMA
(ist eine Art "Checkliste" Akronymliste für Fragen im Seminarbereich)
P für persönlich
A für aktivierend
K für kurz
K für konkret
O für offen
Eine Frage soll die Angesprochenen zum Nachdenken anregen und nicht verwirren. Daher sind direkt an die TeilnehmerInnen gerichtete Fragen kurz und in offener Form am besten für den Lernprozess geeignet.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Frage) ( 05.12.2005 )
• eine Bitte zu äußern
• Informationen von jemandem einzuholen
• jemanden zum Denken anzuregen (Rhetorische Frage)
Es gibt Ergänzungsfragen und Entscheidungsfragen. Zur Formulierung von Ergänzungsfragen dienen Fragewörter, z. B. wer, wo und wann. Sie stehen am Satzanfang. Die Antwort ist eine Ergänzung, die dem Fragewort entspricht.
Entscheidungsfragen, bei denen die Antwort ja oder nein lauten muss, beginnen mit der finiten (gebeugten) Verbform. Beispiele:
• Hast du einen Computer?
• Reisen Sie bereits morgen ab?
• Kommt er heute nicht?
• Kann dies nicht warten?
Entscheidungsfragen können die Form eines Aussagesatzes annehmen. Dann wird beim Sprechen am Satzende die Stimme gehoben, um sie als Frage zu kennzeichnen.
• Du hast einen Computer?
Fragen können aussehen wie eine Entscheidungsfrage, ohne eine solche zu sein.
Auf
• Können Sie mir bitte sagen, wie spät es ist?
erwartet man nicht die Antwort "ja" oder "nein", sondern die Uhrzeit oder "nein". Wenn man mit "nein" antwortet, erfordert das höflicherweise eine zusätzliche Begründung.
Das Heben der Stimme am Ende des Fragesatzes (betonen) ist nicht unbedingt notwendig, da die Frage bereits ausreichend gekennzeichnet ist durch das Fragewort oder die gebeugte Verbform am Satzanfang. Die Intonation ist auch regional unterschiedlich.
Direkte Fragen enden im Deutschen immer mit dem Fragezeichen ? (siehe Satzzeichen). Beispiel: "Wann wirst du morgen kommen?"
Eine Frage kann aber auch als indirekte Frage gestellt werden, ohne die grammatische Form einer Frage zu haben. Beispiel: "Ich würde gerne wissen, wann du morgen kommst."
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Die Frage als Denk- und Darstellungsinstrument
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Juristische Kardinalfragen
Geübte Juristen beurteilen ihnen unterbreitete Sachverhalte sofort anhand der Frageformel: "Wer will was von wem woraus?" So wird schnellstmöglich klar
• um wessen Interessen es geht - wer -
• welches Begehren (z. B. Leistung, Feststellung, Gestaltung) abstrakt in Betracht kommt - will -
• um welchen Anspruchsinhalt es konkret geht - was -
• wer Gegner oder Partner ist oder sein soll - von wem -
• welche Anspruchsgrundlagen das Begehren decken können - woraus -
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Journalistische Darstellung
Die klassische Nachricht beantwortet die Fragen Wer?, Was?, Wann?, Wo?, Wie? und Warum? zügig und in dieser Reihenfolge. Beispiele:
• Der Bundeskanzler flog gestern nach Peking, wo er in Begleitung deutscher Wirtschaftsvertreter mit dem chinesischem Ministerpräsidenten in einem mehrstündigen Treffen Fragen des Wirtschafts- und Kulturaustausches erörterte.
• Ein Unbekannter brach gestern Nacht die Tür der hiesigen Domkapelle mit einer Brechstange auf. Aus dem Gotteshaus wurde nichts entfernt. Polizei und Kirchenverwaltung stehen vor einem Rätsel.
Die Frage in Interviews
Interviews werden im Journalismus und der empirischen Sozialforschung häufig gebraucht. Dort nimmt die Frage eine methodische Stellung ein. Man unterscheidet verschiedene Typen von Fragen:
• Geschlossene Fragen:
Solche Fragen lassen sich in der Regel relativ kurz und eindeutig beantworten. Zum Teil sind hier Antwortkategorien vorgegeben. Man verwendet diese Form häufig in Fragebögen. Beispiel: Wie alt sind sie?
• Offene Fragen:
Eine offene Frage lässt sich in der Regel nicht in einem Wort oder einem Satz beantworten. Beispiel: Was waren die entscheidenden Ereignisse ihrer Kindheit?
• Suggestive Fragen:
Eine vermeintlich richtige Antwort wird bereits in der Frage vorgegeben, meist indem eine Wertung mit in die Frage einfließt. Beispiel: Meinen sie nicht auch, dass die Bundesregierung wegen ihrer miserablen Politik abgewählt werden sollte?
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Fragen bei der Beurteilung von Anforderungen
Fragenkataloge oder Anforderungskataloge werden bei vielen Managementsystemen und in der Politik als Instrument der Beurteilung für die Zielerreichung und bei der Zertifizierung eingesetzt. Sie dienen dazu Systeme vergeleichbarer zumachen bzw. die Einhaltung von Standards zu kontrollieren.
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Fragen in Expertensystemen
Wie im allgemeinen durch Fragen und Antworten ein Lernprozess entsteht, so wird in Expertensystemen, einem Teilgebiet der Künstlichen Intelligenz, die Frage als wichtiges Hilfsmittel benutzt um Wissensbasen zu durchforsten, sowie neues Wissen der Wissensbasis hinzuzufügen
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Die Frage als Werkzeug im Seminar- und Ausbildungsbereich
Wer fragt, der führt – dies gilt auch im Bereich der Erwachsenenbildung und des Seminarwesens!
Die Qualität der Antwort bzw. des ausgelösten Nachdenkprozesses hängt wesentlich von der Formulierung der Fragestellung ab.
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Zu bedenken beim Ausformulieren einer Frage
• Konkrete Zielformulierung, was mit der Fragestellung überhaupt erreicht werden soll
• Einhaltung des PAKKO-Schemas (siehe unten)
• Keine Diskussionen über die Fragestellung provozieren (außer, dieser Effekt ist beabsichtigt)
• Nur eine Frage gleichzeitig formulieren/Doppelfragen vermeiden (führen zur Verwirrung)
• Schlagworte vermeiden (können zu Polarisierungen oder ungewollten Assoziationen beitragen)
• In der Vorbereitung bereits mögliche Antworten antizipieren/vorwegnehmen
• Ausreichend Hintergrund-Informationen zur Fragestellung und verwandten Themenkreisen aneignen (bei Nachfragen etc.)
• Fragen positiv formulieren. Antworten auf negativ formulierte Fragen sind oft mehrdeutig oder schlecht zu verstehen (doppelte Verneinung). Beispiel: "Kommst du mit?" ist eine klare Frage. "Kommst du nicht mit?" ist nicht das Gegenteil davon, sondern hat zusätzliche Konnotationen, wie zum Beispiel eine vorhergehende Vermutung oder Unterstellung, der Partner würde ja sowieso nicht mitkommen. Die Antwort mit "ja" oder "nein" ist auch nicht ohne weiteres möglich, da sie missverstanden werden kann.
PAKKO SCHEMA
(ist eine Art "Checkliste" Akronymliste für Fragen im Seminarbereich)
P für persönlich
A für aktivierend
K für kurz
K für konkret
O für offen
Eine Frage soll die Angesprochenen zum Nachdenken anregen und nicht verwirren. Daher sind direkt an die TeilnehmerInnen gerichtete Fragen kurz und in offener Form am besten für den Lernprozess geeignet.
(http://de.wikipedia.org/wiki/Frage) ( 05.12.2005 )
Nicole S. - 5. Dez, 13:30